Der Südwesten Sri Lankas - Mehr als nur Surfen, Strand und Stelzenfischer 🤯?
Den Südwesten Sir Lankas verbindet man im ersten Moment vor allem mit tollen Stränden, grandiosen Surfspots und dem typischen Bild der Stelzenfischer, die auf ihren Stöckchen sitzend angeln (oder nur posieren?!). Und es stimmt: Es gibt im Südwesten wundervolle Strände und traumhafte Wellen zum Surfen. Und die Stelzenfischer geben natürlich auch ein tolles Bild ab. Aber die Gegend zwischen Galle und Mirissa hat noch viel mehr zu bieten und ist aus meiner Sicht ein absolutes Muss auf jeder Reise durch Sri Lanka. Von Teeplantagen über Whale Watching und Weltkulturerben bis hin zu landschaftlichen Highlights. Hier ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Des Weiteren hat man in dieser Region die Möglichkeit, jede Art der öffentlichen Verkehrsmittel in Sri Lanka auszuprobieren. Und das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Wir haben die Virgin White Tea Plantation besucht und können diese vollumfänglich empfehlen: Zunächst wurden wir durch die Felder geführt und haben einige Informationen zu den Tee- aber auch Pfeffer- und Zimtpflanzen erhalten. Bevor der Guide uns durch das Produktionsgebäude geführt hat, haben wir eine kleine Tee- und Kuchenpause eingelegt. Zum Schluss durften wir alle Tees der Plantage kosten. Die Tour inklusive Kuchen und Tees hat pro Person 2 USD gekostet. Wenn du also eine Teeplantage abseits der typischen Teeregion besuchen möchtest, kann ich dir die Virgin White Tea Plantation sehr empfehlen.
Falls du gerne eine Whale Watching Tour machen möchtest, dann achte bitte darauf, dass du dir einen Anbieter suchst, der eine korrekte Verhaltensweise den Tieren gegenüber sicherstellt. Es gibt Anbieter, die die Tiere regelrecht jagen, sich aus den falschen Winkeln den Tieren nähern oder einfach viel zu nah ran gehen. Ich kann dir “Raja and the Whales” absolut ans Herz legen. Raja und sein Team halten diese Verhaltensweise penibel genau ein und bieten dir genau deshalb ein besonderes Erlebnis.
Übrigens ist Mirissa gut von Ahangama, Midigama und Weligama zu erreichen. Die Stadt eignet sich also prima für einen Tagesausflug. Alternativ kannst du dir natürlich auch eine Unterkunft in Mirissa suchen.
Galle
Die Stadt Galle ist die größte Stadt im Südwesten Sri Lankas. Hauptattraktion ist die riesige niederländische Festung, die aus der Kolonialzeit stammt und als größte noch erhaltene Festung Südasiens gilt. Die historische Altstadt ist ein UNESCO Weltkulturerbe. Innerhalb der Festungsmauern gibt es allerhand zu entdecken: dabei prägen insbesondere die alten Eingänge der Festung, der schneeweiße Leuchtturm, der imposante Uhrenturm sowie einige Kirchen, Tempel und Moscheen das Bild der Altstadt. Der europäische Einfluss ist wirklich unverkennbar. Wenn man durch die kleinen Gassen der Altstadt spaziert, fühlt man sich stellenweise wie in Spanien oder Portugal. Dies mitten in Südostasien ist wirklich spannend und definitiv einen Besuch wert.Der Leuchtturm von Galle |
Ich möchte hier gar nicht detaillierter auf die einzelnen Sehenswürdigkeiten eingehen. Denn für mich war es maßgeblich nicht auf “Sightseeing-Jagd” zu gehen, sondern stattdessen in aller Ruhe durch die Gässchen der Festung zu spazieren und dorthin abzubiegen, wo es interessant ausgesehen hat. Das ist auch problemlos an einem halben Tag möglich. Wir haben etwa drei gemütliche Stunden in Galle verbracht und dabei viel von der Altstadt gesehen. Wenn du allerdings auch Museen besuchen und Bauwerke von innen besichtigen möchtest, lohnt es sich wahrscheinlich, einen ganzen Tag für Galle einzuplanen. Vor dem Eingang zur Festung stehen übrigens massig Tuk-Tuk-Fahrer, die behaupten, man würde ohne ihre Hilfe in der Festung nicht zurechtkommen oder nicht alle Sehenswürdigkeiten finden können. Fakt ist, dass die Altstadt nicht besonders groß ist, sodass man problemlos alleine zurechtkommt - auch mit schlechter Orientierung. Recht haben sie wahrscheinlich damit, dass man ohne Vorbereitung wahrscheinlich nicht jede einzelne Sehenswürdigkeit findet. Allerdings hat uns das überhaupt nicht gestört. Wir fanden es toll, ein wenig plan- und ziellos durch die Altstadt zu schlendern und die Stimmung in der Stadt zu genießen. So konnten wir selbst entscheiden, an welchen Orten wir mehr Zeit verbringen möchten und welche für uns eher uninteressant waren. Für uns wäre eine durchgetaktete Sightseeing Tour nicht das Richtige gewesen. Wenn es dir aber wichtig ist, jedes Bauwerk und jedes Museum der Stadt zu sehen und einordnen zu können, dann ist ein Fahrer vielleicht empfehlenswert.
Tipp: Galle kann man ziemlich gut mit dem Zug erreichen. Und Zugfahren ist in Sri Lanka wirklich toll. Es macht Spaß und ist außerdem sowohl schnell als auch günstig und sicher.
Tipp: Galle kann man ziemlich gut mit dem Zug erreichen. Und Zugfahren ist in Sri Lanka wirklich toll. Es macht Spaß und ist außerdem sowohl schnell als auch günstig und sicher.
Unawatuna
Unwawatuna ist ein Strandort etwa 6 km westlich von Galle. Ich finde, dass man Unawatuna nicht gesehen haben muss. Mir persönlich war der Ort viel zu touristisch. Klar, man besucht auf einer Reise natürlich auch touristische Orte (schließlich ist man Tourist). Aber für mich macht es einen Unterschied, ob ein Ort trotzdem noch einen gewissen Charme und eine gewisse Authentizität hat, oder ob ich das Gefühl habe, ein Ort wurde für den Tourismus irgendwie verfälscht (z. B. durch große Hotelkomplexe). Die Altstadt von Galle ist beispielsweise touristisch. Sie hat aber trotzdem ihren Charme behalten. Anders in Unawatuna: In Unawatuna gibt es riesige Hotels mit massenweise (hauptsächlich russischen) Touristen. Darauf haben sich auch die Restaurants eingestellt, sodass viele Reklametafeln auf Russisch geschrieben sind. Es gibt auch viele Restaurants, die russisches Essen anbieten. Das war mir persönlich ein bisschen zu viel Touri-Dröhnung. Falls du Unawatuna trotzdem besuchen möchtest, dann kann ich dir die Japanese Peace Pagoda empfehlen. Dabei handelt es sich um eine weiße Stupa, die aus der grünen Landschaft hervorsticht. Hier hast du nicht nur eine wirklich schöne Aussicht auf Galle, sondern kannst dir auch eine Darstellung des Lebens des Prinzen Siddharta Gautamas - dem historischen Buddha - ansehen. Dieses wird mit Statuen rund um die bzw. auf der Stupa veranschaulicht.Japanese Peace Pagoda |
Von der Stupa kann man auch den Jungle Beach, einen recht schönen aber nicht atemberaubenden Strand, erreichen. Außerdem habe ich mir sagen lassen, dass man sich in Unwatuna Schmuck nach eigenen Wünschen fertigen lassen kann. Zuletzt noch eine Empfehlung, falls du dich für Tierschutz interessierst: Die Dog Care Clinic, eine Tierschutzorganisation, die sich vor allem um Hunde kümmert, hat hier ihren “Hauptsitz”. Wenn dich das Thema interessiert, kannst du dir das Gelände ansehen. Vielleicht möchtest du ja sogar ein paar Hilfsgüter aus Deutschland mitbringen. Die Dog Care Clinic hat wirklich beeindruckende Programme auf die Beine gestellt, um den Hunden in Sri Lanka zu helfen. Leider habe ich zu spät von der Organisation erfahren, sodass ich sie nicht besuchen konnte. Aber laut den Informationen, die ich online gefunden habe, klingt die Einrichtung wirklich unterstützenswert. Ich verlinke dir hier die Website.
Ahangama, Midigama und Weligama
Ahangama, Midigama und Weligama sind drei Orte, die absolute Surfer-Paradiese sind. Ich kann dir nur empfehlen, ein paar Tage an einem der Orte zu verbringen. Da die Orte recht nah beieinander liegen und sich einigermaßen ähnlich sind, ist es aus meiner Sicht ausreichend, an einem der Orte eine Unterkunft zu suchen und die anderen per Bus,Tuk Tuk oder Roller zu besuchen. Ahangama ist die westlichste der drei Ortschaften und ist aus meiner Sicht eine Mischung aus den beiden anderen. Ich habe Ahangama als ruhiger als Weligama, aber etwas belebter als Midigama empfunden. Midigama bietet vor allem einige Surfspots (Reefbreaks), ein paar Restaurants und Unterkünfte sowie wenige kleine Shops. In Weligama hingegen brummt das Leben. Es gibt viele (auch internationale) Restaurants, verschiedenste Unterkünfte, Surfshops, Bars, Clubs und große Supermärkte. Weligama bietet sich vor allem für Surfanfänger an, da es dort einen anfängerfreundlichen Beachbreak gibt. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum in Weligama viele Surfschulen und Surfcamps ansässig sind. Für Intermediates und fortgeschrittene Surfer gibt es auch Reefbreaks in und um Weligama. Diese Bedingungen führen zu einem sehr internationalen “Surfer-Vibe”, der mir gut gefallen hat. Ahangama ist - wie bereits erwähnt - ein Mittelding zwischen Weligama und Midigama. Es gibt einige verschiedene Restaurants, ein paar Bars und einen etwas größeren Supermarkt. Surfen kannst du in Ahangama natürlich auch; allerdings gibt es dort nur Reefbreaks. Für mich bietet Ahangama die perfekte Mischung: Obwohl der Ort etwas kleiner und ruhiger ist, gibt es mit einer schönen Auswahl aus Restaurants und Bars alle Annehmlichkeiten, die ich gerne habe. Aber das ist zu 100 Prozent Geschmackssache.
Ich würde dir empfehlen, die Entscheidung zwischen den drei Orten nicht aufgrund der Surfbedingungen treffen. Die Orte liegen so nah beieinander, dass alle Surfspots von jedem der Orte leicht zu erreichen sind. Überleg’ dir lieber, wie viel Trubel und Infrastruktur du gerne haben möchtest. Ich kann dir außerdem empfehlen, dir ein Fahrrad oder einen Roller zu leihen und damit durch die Reisfelder und über die “Backroads” zu fahren. Da sich das Leben vor allem um die Hauptstraße herum abspielt, nimmt man gar nicht wahr, dass es abseits des Trubels wunderschöne Reisfelder und interessante Nebensträßchen gibt. Man kann sogar von Ahangama bis nach Weligama nur über die “Backroads” fahren.
Teeplantagen
Typischerweise assoziiert man die Gegend rund um Nuwara Eliya und Ella mit Teeplantagen. Aber auch im Südwesten von Sri Lanka gibt es Teeplantagen, bei denen sich ein Besuch lohnt. Der Vorteil der Teeplantagen im Südwesten ist sicherlich, dass weniger los ist, da die meisten Reisenden eine Teeplantage im Hochland besuchen. Die klimatischen Bedingungen und die Fauna unterscheiden sich im Südwesten deutlich vom Hochland. Daher sehen auch die Teeplantagen etwas anders aus als in der Gegend um Nuwara Eliya und Ella: In den Plantagen im Südwesten gibt es einige größere Bäume, um die Teepflanzen vor der Sonne zu schützen. Außerdem ist die Landschaft generell etwas trockener, was vielleicht nicht dem typischen Bild einer Teeplantage entspricht.
Das Teemuseum der Virgin White Tea Plantation |
Wir haben die Virgin White Tea Plantation besucht und können diese vollumfänglich empfehlen: Zunächst wurden wir durch die Felder geführt und haben einige Informationen zu den Tee- aber auch Pfeffer- und Zimtpflanzen erhalten. Bevor der Guide uns durch das Produktionsgebäude geführt hat, haben wir eine kleine Tee- und Kuchenpause eingelegt. Zum Schluss durften wir alle Tees der Plantage kosten. Die Tour inklusive Kuchen und Tees hat pro Person 2 USD gekostet. Wenn du also eine Teeplantage abseits der typischen Teeregion besuchen möchtest, kann ich dir die Virgin White Tea Plantation sehr empfehlen.
Mirissa
Mirissa hast du bestimmt schon auf deiner Liste für den Südwesten von Sri Lanka. Mirissa ist ein Städtchen, das sich ungefähr 5 km südöstlich von Weligama befindet. Beide Ortschaften befinden sich in der gleichen Bucht: Weligama markiert das westliche und der Hafen von Mirissa das östliche Ende der Bucht. Der Badestrand von Mirissa sowie der Parrot Rock und der Coconut Tree Hill befinden sich noch etwas weiter östlich und außerhalb der Bucht. Der Parrot Rock und der Coconut Tree Hill sind aus meiner Sicht landschaftliche Highlights im Südwesten von Sri Lanka. Ein Besuch lohnt sich also.Der Parrot Rock ist ein Felsen am Strand von Mirissa. Bereits vom Strand aus sieht der Fels total interessant aus. Noch besser ist nur eine kleine Kletterpartie auf den Fels. Der Weg ist zwar kurz, aber abenteuerlich. Bring unbedingt Badekleidung, eine Tasche und ansonsten möglichst wenig Gepäck mit. Der Fels ist nämlich nur durch’s Wasser zu erreichen. Je nach Tidenstand und Größe kann das Wasser bis zur Brust reichen. Daher sind Badekleidung und eine möglichst leichte Tasche notwendig. Diese kleine Bade- und Kletterpartie hat mir viel Spaß gemacht.
Blick vom Parrot Rock |
Der Blick vom Parrot Rock auf den Strand von Mirissa und bis zum Coconut Tree Hill ist wirklich schön, sodass kleine “Strapazen” vom Aufstieg schnell vergessen sind. Um den Parrot Rock kann man übrigens auch toll schnorcheln und neben Fischen auch viele Wasserschildkröten sehen.
Coconut Tree Hill |
Der Coconut Tree Hill ist - wie der Name schon sagt - ein Hügel auf dem Kokosnusspalmen wachsen. Klingt vielleicht unspektakulär, aber da sich der Hügel mit rotbrauner Erde und den grünen Blättern der Kokosnusspalmen direkt am strahlend blauen Meer befindet, ergibt sich ein spektakuläres Bild. Da der Hügel außerdem leicht zu erreichen ist, lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall.
Mein persönliches Highlight in bzw. um Mirissa war eine Whale Watching Tour. Die Gegend eignet sich sehr für Walbeobachtungen, da es neben Walen, die durch die Gewässer wandern, auch Wale gibt, die fest in den Gewässern leben.
Neben Walen kannst du auch Delfine und Wasserschildkröten sehen. Für mich war die Whale Watching Tour etwas ganz besonderes. Ich fand es beeindruckend, Wale, Delfine und Wasserschildkröten in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen und ihre natürliche Verhaltensweise zu beobachten; insbesondere da ich absolut nichts von Zoos und Aquarien halte.
Spinnerdelfine |
Übrigens ist Mirissa gut von Ahangama, Midigama und Weligama zu erreichen. Die Stadt eignet sich also prima für einen Tagesausflug. Alternativ kannst du dir natürlich auch eine Unterkunft in Mirissa suchen.
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