Surfcamp Review 🏄‍♀️: Sunshine Stories in Ahangama

Stell dir vor, der Wecker klingelt um 5:45 Uhr. Obwohl du etwas müde bist, kommst du gut aus dem Bett, weil du weißt, dass ein toller Tag bevorsteht. Du ziehst deine Yoga-Klamotten an, putzt die Zähne und gehst durch den Innenhof einer wunderschön hergerichteten Kolonialvilla zur Yoga-Shala. Am Ende deiner einstündigen Yogastunde duftet es schon herrlich. Nachdem du dich an einem üppigen Frühstück gestärkt hast, setzt du dich in ein Tuk Tuk, um zum heutigen Surfspot für den Surfkurs zu fahren. Nach etwa zwei Stunden Surfkurs bist du ausgepowert. Zurück am Haus warten eine Kokosnuss und anschließend ein leckeres Mittagessen auf dich. Den Nachmittag verbringst du mit einer weiteren Yoga-Einheit, lesen oder einer kleinen Tour mit dem Fahrrad. Auch Videoanalyse und Surftheorie sind Teil deines Nachmittags. Am Abend wartet ein weiteres herrliches Essen auf dich. Ungefähr so kannst du dir einen Tag bei Sunshine Stories in Ahangama vorstellen. Da meine Surfcamp Review zu Summersurf gut bei euch angekommen ist, folgt die nächste Review: Sunshine Stories. Ich habe meine vier Kriterien aus dem Summersurf-Review um den Punkt "Weitere Aktivitäten" ergänzt, da Surfcamps oder Surf Retreats mittlerweile häufig ergänzende Aktivitäten anbieten. 

Anreise

Sri Lanka hat einen internationalen Flughafen in der Nähe der Hauptstadt Colombo. Es sowohl einige Direktflüge aus Deutschland als auch Flüge mit einem Zwischenstopp. Je nach Verbindung musst du zwischen zehn und 14 Stunden Flugzeit einplanen. Je nach Anzahl und Dauer der Zwischenstopps kann es natürlich entsprechend länger dauern. Ich würde sagen, dass Sri Lanka aus Deutschland gut zu erreichen ist, da es regelmäßige und gute Verbindungen gibt. Die Preise sind schwer zu pauschalisieren. Sie hängen stark vom Flugzeitpunkt ab. Häufig liegen die Preise zwischen 500 und 1.000 EUR One-Way pro Person in der Economy Class. Hier lohnt es sich, über eine Flugsuchmaschine deiner Wahl Preise zu vergleichen. Vorsicht bei Zwischenstopps in Indien: Je nach Fluggesellschaft musst du bei Zwischenstopps in Indien neu einchecken und dein Gepäck neu aufgeben. Dafür ist in Indien ein Visum erforderlich, das unbedingt im Voraus beantragt werden muss. Versuche daher lieber, einen Flug mit Zwischenstopp in Malé oder Dubai zu buchen. 

Ein Beispielflug (abgerufen am 29.01.2023 bei flights.google.com)

Zur Einreise in Sri Lanka benötigst du ein Visum. Dieses ist sehr leicht über diese Website zu beantragen. Du kannst das Visum sogar noch bei Einreise beantragen. Allerdings finde ich es immer stressfreier, das Visum bei Einreise bereits "in der Tasche" zu haben. Touristenvisa werden entweder für eine Dauer von 30 Tagen und für zwei Einreisen oder für 180 Tage und eine Einreise ausgestellt. Es ist immer sinnvoll, sich vor einer Reise die Infos vom auswärtigen Amt durchzulesen.

Um vom Flughafen zur Sunshine Stories Villa zu gelangen, kannst du entweder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus oder Bus/Bahn) fahren oder dir von Sunshine Stories einen Fahrer organisieren lassen. Die Fahrt mit einem privaten Fahrer dauert zwischen zweieinhalb und drei Stunden. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln dauert es wesentlich länger, ist aber natürlich auch wesentlich günstiger.

Unterkunft & Essen

Die Unterkunft ist eine Villa aus der Kolonialzeit, die wunderschön hergerichtet ist. Das Zentrum der Villa ist ein Innenhof. An den Seiten befinden sich Eingangsbereich, Küche, Essensbereich und die Zimmer. Insgesamt gibt es sechs Zimmer; hauptsächlich Doppelzimmer. Einige Zimmer haben ein privates Bad. Andere Zimmer teilen sich ein Bad. Bei der Buchung kannst du deine gewünschte Unterbringung auswählen. Je nach gewählter Option ändert sich der Preis. Aber keine Sorge: Alle Zimmer sind wahnsinnig schön. Hier kommt es also eher darauf an, ob du dir mehr oder weniger Luxus bzw. mehr oder weniger Privatsphäre wünschst. Die Zimmer haben keine Klimaanlage, dafür aber Ventilatoren. Für uns hat das absolut ausgereicht. Wir hätten keine Klimaanlage gebraucht. Sowohl die Zimmer als auch die gemeinschaftlich genutzten Bereiche waren während unseres Aufenthalts immer blitzsauber.

Die Villa wird von einem Garten eingerahmt, in dem sich die Yoga-Shala, eine Outdoor-Küche und Liegestühle befinden. Der Garten ist - wie das gesamte Gelände - wunderschön gepflegt und liebevoll hergerichtet. 

Der Innenhof der Sunshine Stories Villa

Abgesehen von Anreise- und Abreisetag sowie dem Mittwoch, gibt es viermal pro Tag eine Mahlzeit: Zum Frühstück gibt es Obst, Müsli, Pancakes, frische Smoothies und Eierspeisen. Nach dem Surfkurs am Vormittag wirst du mit einer frischen Kokosnuss am Haus begrüßt. Das anschließende Mittagessen ist immer eine sri-lankanische Mahlzeit: Es gibt eine schöne Auswahl aus verschiedenen Curries, Reis, Coconut Roti, Hoppers oder String Hoppers. Am Nachmittag gibt es eine Tea (und Coffee) Time. Dazu gibt es einen kleinen Snack bestehend aus Obst und etwas Kuchen, Energy Balls oder Ähnlichem. Das Abendessen ist eine bunte Mischung aus verschiedenen Küchen: an einem Abend gibt es Wraps, an einem anderen Pizza und wieder an einem anderen Abend wird gegrillt. So wird auch das Essen nie langweilig. 

Barbecue

Wasser, Tee und Kekse stehen rund um die Uhr für den kleinen Hunger oder Durst bereit. Da das gesamte Essen frisch zubereitet wird, ist eine vegane oder vegetarische Ernährung überhaupt kein Problem. Auch auf Lebensmittelunverträglichkeiten wird eingegangen. Ich muss wirklich sagen, dass ich selten in einem Surfcamp so gut gegessen habe. Die Kombination aus sri lankanischen Mahlzeiten mit westlichen Speisen und anderen Länderküchen ist wirklich abwechslungsreich und trotzdem authentisch. 

Surfkurs & Equipment

Wenn du dich für das Paket mit Surfkurs entschieden hast, dann wirst du dich nach dem Frühstück gemeinsam mit deiner Gruppe und deinem Surfcoach in einem Tuk Tuk zum Surfkurs aufmachen. Die Sunshine Stories Villa befindet sich nicht direkt am Meer, sondern eher im Dschungel. Was im ersten Moment wie ein Nachteil wirken könnte, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als riesigen Pluspunkt: Jeden Tag entscheiden die Coaches neu, welcher Surfspot für die verschiedenen Gruppen am besten geeignet ist. Und zu diesem Spot fahrt ihr dann auch. Anders als bei Surfcamps, die sich direkt an einem Surfspot befinden, wird jeden Tag neu entschieden, welcher Spot am besten zu den verschiedenen Levels der Teilnehmenden passt. Da es rund um die Sunshine Stories Villa unzählige Surfspots gibt, ist für jedes Level zu fast allen Bedingungen ein passender Spot dabei. Die Fahrt mit dem Tuk Tuk zum Spot und wieder zurück habe ich auch immer sehr genossen.

Mit dem Tuk Tuk zum Surfkurs

Bei Sunshine Stories wird auf kleine Gruppen und personalisiertes Coaching mit Videoanalyse und Theorieeinheiten Wert gelegt. Beim Surfkurs waren wir zu zweit mit einem Surfcoach. Neben wertvollen Tipps im Wasser, wird jede Session aufgezeichnet. Die Videos werden am Nachmittag unter vier Augen (nur du und der Coach) analysiert. Weil im Wasser alles immer super schnell geht, finde ich Videoanalysen sehr hilfreich, um seine eigenen Stärken und Schwächen zu sehen. Die Theorieeinheiten finden immer in der gesamten Gruppe statt.

Mein Fokus im Surfkurs: Cross Stepping (auf dem perfekten Longboard)

Alles in allem kann ich sagen, dass die Surfkurse bei Sunshine Stories eine wirklich tolle Qualität haben. Die Coaches sind zwar streng, jedoch steht immer der Spaß im Vordergrund. So entsteht eine Atmosphäre, bei der man super an sich arbeiten kann. Die Coaches, die allesamt Locals sind, achten immer darauf, dass bei den Sessions jeder Wellen bekommt. So hat man im Wasser direkt ein gutes Standing. Auch die kleinen Gruppen tragen zur hohen Qualität der Kurse bei. Die Surfboardauswahl ist super! Es gibt für jedes Level die passenden Boards: Von Softtops, über NSP-Longboards und -Funboards bis hin zu PU-Longboards, -Funboards und -Longboards. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei. Der einzige (kleine) Kritikpunkt, den ich anbringen würde, ist, dass die Theorieeinheiten nicht an das Niveau der Surfer angepasst werden. Die Theorieeinheiten finden immer in der gesamten Gruppe statt. Jemand wie ich, die schon einige Surfcamps besucht hat und regelmäßig auch ohne Kurs surft, lernt dann zum x-ten Mal wie man beispielsweise eine Forecast liest und welche Surfboard-Shapes es gibt. Allerdings ist das wirklich Jammern auf sehr hohem Niveau.

Weitere Aktivitäten

Wenn du das Surf & Yoga Paket buchst, kannst du an den Yoga-Kursen teilnehmen. Diese finden grundsätzlich zweimal täglich statt. Lediglich am An- und Abreisetag sowie am Mittwoch gibt es nur eine bzw. keine Yogaeinheit. Am Morgen darfst du dich auf eine fließende Vinyasa-Einheit freuen, die dir hilft, wach und aktiv in den Tag zu starten. Am Nachmittag erwartet dich eine ruhigere Einheit, die deinen Körper und Geist dabei unterstützt, sich vom möglicherweise anstrengenden Surfkurs zu erholen: Du darfst dich entweder auf eine Mischung zwischen Yin Yoga und Yoga Nidra oder auf eine Surf Recovery Einheit freuen. Für mich warten die Yoga-Einheiten eine wirklich tolle Ergänzung. Yogalehrerin Vicky stellt sich toll auf ihre Schüler, deren "Tagesform" und mögliche körperliche Einschränkungen ein. Dabei schafft sie es, Einheiten zu kreieren, die sich für jedes Level eignen. Falls du noch gar keine Yoga-Erfahrung hast, sind die Kurse bei Sunshine Stories die Gelegenheit, das zu ändern. Und wenn du schon Yoga praktizierst, möchtest du wahrscheinlich sowieso am Kurs teilnehmen.

Die wohlverdiente Schlussentspannung

Ein weiteres Highlight war für mich ein sri-lankanischer Kochkurs mit dem Koch von Sunshine Stories. Anhand eines Rezepts haben wir gemeinsam drei Curries und zwei Salate zubereitet und im Anschluss verspeist. Das war sehr interessant, lehrreich und nicht zuletzt wahnsinnig lecker!

Bei Sunshine Stories gibt es außerdem einige Fahrräder, die du dir kostenlos leihen kannst. Das ist eine tolle Möglichkeit, um die nähere Umgebung zu erkunden. Du kannst eine kleine Tour durch die Reisfelder und die Backroads von Ahangama machen (hier leben insbesondere Locals) vorbei an Tempeln, Pfauen und anderen Tieren. Außerdem kannst du damit zum Strand oder zu einem der vielen Cafés in Ahangama fahren. 

Die Surf Coaches organisieren außerdem kleinere Aktivitäten an den Nachmittagen und Abenden: Von einem Besuch am Strand zum Sonnenuntergang über einen Abend in einer coolen Bar mit Skate Bowl bis hin zu einem Beach Cleanup mit sri-lankanischen Snacks, ist für jede und jeden etwas dabei. Du kannst dich natürlich auch immer dazu entscheiden, stattdessen am Haus zu bleiben, wenn dir gerade nicht nach der angebotenen Aktivität ist. Falls du Massagen magst, kannst du bei der Buchung bei Sunshine Stories auch eine Massage bei You are the Sea hinzufügen. Abgesehen von all diesen Aktivitäten ist es natürlich immer eine Option, dir eine von den vielen schönen Ecken am Haus zu suchen, um einfach die Seele baumeln zu lassen oder ein Buch zu lesen. 

Sonnenuntergang am Strand von Ahangama

Zuletzt möchte ich noch auf meinen Beitrag zu den Aktivitäten im Südwesten empfehlen. Ein Besuch in Galle oder auf einer Teeplantage lassen sich am freien Mittwoch auch super unterbringen.

Gesamteindruck

Wahrscheinlich wurde deutlich, wie sehr mir der Aufenthalt bei Sunshine Stories gefallen hat. Für mich war es das perfekte Paket: Surfen, Yoga, ein paar kleinere Aktivitäten und trotzdem genügend Zeit, um die Seele baumeln zu lassen. Das alles kombiniert mit hochwertigem Surf Coaching mit Videoanalyse und grandiosem Essen in einer wundervollen Umgebung ergibt das Surf Retreat meiner Träume. Zugegebenermaßen ist Sunshine Stories sicherlich nicht das günstigste Surfcamp. Allerdings bekommst du dafür auch wirklich ein All Inclusive Paket. Wenn du nicht möchtest, musst du abgesehen von der An- und Abreise sowie einem Mittag- und Abendessen am Mittwoch (ca. 3,50 EUR für eine lokale Mahlzeit) kein zusätzliches Geld ausgeben. Daher ist Sunshine Stories wirklich eine große Empfehlung. 

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